Jahresanfang – während wir im Vorjahr die erste Jahreswoche in spanischer Sonne Energie tankten, investierten wir in diesem Jahr die Energie in die Wohnungsrenovierung. Offenbar war sie – die Energie – danach ziemlich aufgebraucht, denn mein Mann und ich plagten uns wieder mit Infekten.
Das stellte mein Bewegungsbedürfnis auf eine harte Geduldsprobe: Sport Fehlanzeige, immerhin konnte ich kleine Runden um den Ort spazieren. Ich hielt mich stabil auf niedrigem Gesundheitsniveau, sodass ich meiner Arbeit zwar nachgehen konnte, jedoch wahrscheinlich dort wieder jeden umherschweifenden Infekt magisch anzog.
Dafür fand ich Zeit für Reflexionen, Lernen, Gespräche und gerade beim Schreiben über das Jahresmotto perspektivisch eine gute Richtung für mich.
Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus
Jedes Wort wirkt. Die Wortwahl rechtsextremer Politiker:innen findet seit einiger Zeit immer mehr Raum im Ausdruck der politischen Mitte. Populisten meinen, damit der AFD die Wähler:innen wieder abspenstig machen zu können. Es zeigte sich bereits, dass das ein Trugschluss war.
Was sich auch zeigte: Damit wird das bislang unsagbare immer mehr sagbar. „Remigration“ ist das Unwort des Jahres 2023 – dass es in Deutschland möglich ist, ein Synonym für Deportation überhaupt zu erfinden, ist für mich unfassbar. Es widerspricht völlig dem Wertesystem der Wertschätzung. Vor einiger Zeit habe ich in einem Artikel über meine Werte geschrieben.
Ich bin froh und dankbar, dass nun viele Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straßen gehen. Bislang war ich noch nicht dabei. Doch ich nutze persönliche Gespräche, um Haltung zu zeigen. Ich will aufmerksam machen, auf weitere sprachliche Aspekte. Wie sagte der Comedian Martin Rassau kürzlich: „Es ist besser für die Demokratie zu kämpfen, solange sie noch da ist. Danach ist es erheblich schwieriger.“
PS: Ein herzliches Dankeschön ergeht hier an meiner Blog-Kollegin Silke Geissen, die mich inspiriert hat, dieses Thema hier aufzugreifen.
Heilpädagogik Anfänge und im Prozess
Im Januar begann ich mit zwei neuen Kindern in der Einzelintegration in verschiedenen Kitas. Beide Einrichtungen und demzufolge auch die Fachkräfte kenne ich bereits. Das ist für die Arbeit eine schöne Erleichterung. Denn dadurch kenne ich Strukturen und Abläufe, weiß, wer wofür zuständig ist und wie die Leute so „ticken“.
Doch die Kinder sind beide ebenso neu für mich wie ihre Eltern und so braucht es erstmal eine ausgedehnte Kennenlernphase. Der Beziehungsaufbau in der Heilpädagogik ist die Grundlage aller Förderung. Ich konnte erste Gespräche mit Eltern, Fachkräften und einer Ergotherapeutin führen. Alle bringen ihre eigenen Perspektiven, Kenntnisse und Erfahrungen mit ein. Das vervollständigt mein Bild vom Kind, erklärt manches Verhalten und ist dann die Basis der Förderplanung.
Bei einem der anderen Kinder gab es im Dezember eine kleine Krise. Nach anfänglicher Begeisterung verweigerte es plötzlich das Spiel mit mir. Wir vermuteten verschiedene Ursachen: Vielleicht fühlte es sich in seiner Selbstbestimmtheit eingeschränkt. Manche Aufgabe war ihm sicherlich auch anstrengend. Verunsicherung auf mehreren Seiten wurde deutlich.
So führten wir einige Gespräche mit Erzieherinnen und Eltern, um einen neuen Weg und einen anderen sprachlichen Umgang zu finden. Und wir schufen neue Strukturen für das Kind, sodass es nun vor allen Dingen in Kleingruppen mit mir in Turnraum oder Musikzimmer unterwegs ist. So konnte sich die Situation wieder stabilisieren und das Kind hat wieder Freude am gemeinsamen Spielen und Lernen.
Ich finde, das sind insgesamt gute Aussichten in meinem heilpädagogischen Wirken.
Noch mehr Struktur in meine Aufgaben
Schon länger wollte ich mich mit Trello vertraut machen und damit meine Aufgaben und Prozesse noch klarer im Blick haben. Ein Selbstlernkurs von Claudia Kauscheder ermöglichte dies. Da so mancher Kita-Termin wegen Krankheit der Kinder oder Glatteis ausfiel, konnte ich mich hier zügiger als erhofft durcharbeiten.
Ich arbeite jetzt mit Trello-To-Do-Listen und habe bereits Projekt- und Contentplanungs-Boards angelegt. Jetzt heißt es, das ganze mit Leben zu füllen und im Alltag zu verankern. Zum Monatswechsel konnte ich schon erleben, dass die Automatisierungen funktionieren: Listen zum Thema Buchführung, Monats-Check Heilpädagogik, Monatsroutinen werden mir immer am 1. eines Monats vorgelegt. Das läuft großartig. Claudia Kauscheder und ihre Anleitungen kann ich aus voller Überzeugung empfehlen.
Perspektivisch gesehen: Da werde ich ganz klar den Durchblick bei meinen Aufgaben haben.
Was sonst noch los war im Januar 2024
- Renovierung Wohnetage abgeschlossen: Diele, Wohnzimmer und Arbeitszimmer meines Mannes haben wir komplett ausgeräumt, Rollladenkasten isoliert, Wände gestrichen und die Zimmer wieder eingeräumt. Das war ein riesiger Berg Arbeit. Alles ist wieder frisch und schön. Und: hurra, jetzt haben wir eine Weile Ruhe. PS: vorher-nachher-Bilder gibt es nicht, denn das vergraute Weiß wäre wohl kaum so richtig deutlich geworden.
- Aussortiert: Sowohl im Wohnzimmer als auch im Arbeitszimmer fand sich allerhand Überflüssiges. So wanderten zahlreiche Ordnerinhalte und Bücher (sowas wie Formelsammlung Mathematik) in die Papiertonne, Cromarganplatten von anno Tobak, Tischdecken, Vasen und so weiter zum Gebrauchtwarenladen. Und manches durfte einfach in den Müll. Das fühlt sich richtig gut an.
- Gesundheit und Sport: Das ließ zu Wünschen übrig. Ich fühlte meist nicht richtig krank, aber auch nicht so fit, dass ich Sport hätte machen wollen. Kann ja nur besser werden …
- Freundschaften pflegen: Mit Fokus Verbundenheit, meinem Jahresmotto, versuchte ich hier ein paar Schwerpunkte zu setzen. Neben ausgedehnten Telefonaten fand zum Beispiel ein fröhlicher Spieleabend bei mir statt, ich besuchte zwei Geburtstagsfeiern von Freundinnen und nahm an einem Online-Meeting im Lingva Eterna Freundeskreis teil.
Meine Blogartikel vom Januar 2024
- Wenn das jüngere Kind eine Behinderung hat – Eine Mutter erzählt über die Geschwister
- Monatsrückblick Dezember 2023 – Winterfreude
- Mein Motto des Jahres 2024: Fokus Verbundenheit
Ausblick Februar 2024
- Fortbildung: Update Lingva Eterna Sprach- und Kommunikationskonzept. Ich werde zum Akademietag nach Fürth fahren und freue mich darauf, Kolleg:innen zu treffen.
- Treffen mit der S-O-S Training Übungsgruppe
- VHS Workshop „In der Sprache liegt die Kraft“ in Marktheidenfeld
Liebe Heike,
durch deinen schönen Kommentar unter meinem Januarrückblick war ich neugierig und wollte auch deinen Januar lesen! Wie freue ich mich, dass du dich von mir inspirieren ließest – danke für die Nennung!
Ja, infektmäßig sind wir wohl ähnlich unterwegs. Mit all dem Frust über die sportliche Zwangsruhe und bei gleichzeitigem Renovieren und Aussortieren, das finde ich ja witzig!
Ich bin sehr beeindruckt von deinem achtsamen Umgang mit dem plötzlich verweigernden Kind, und von deiner Art, sein Vertrauen zurückzugewinnen. Es muss schön sein, mit dir zu arbeiten!
Claudia Kauscheder mag ich auch sehr, ihre Anregungen sind immer so handfest und gut umsetzbar!
Dein Vollmondbild und die geangelten Schuhe haben es mir sehr angetan.
Ich wünsche dir gute Besserung und bald wieder die Möglichkeit, Sport zu treiben.
Bei dir lese ich immer wieder gern,
liebe Grüße
Silke
Liebe Silke, ich danke dir für deine herzerwärmenden Worte. Wir bleiben durch das Schreiben im Kontakt, das ist schön. Liebe Grüße, Heike