Monatsrückblick März 2024 – hilfreiches Wissen für den Alltag

Heike Brandl in der Anna Amalia Bibliothek Weimar

Wie bin ich froh, dass ich im vergangenen Jahr begonnen habe, eine Weiterbildung zum Thema Nervensystem und Stressregulation zu machen. Mein Impuls dazu kam zum Teil aus reinem Wissensdurst und zum Teil aus der Idee, gestresste Eltern in meinem beruflichen Umfeld zu unterstützen.

Doch meistens sind solche Weiterbildungen ja auch noch für andere Bereiche hilfreich, als die, an die wir zunächst denken. Der persönliche Nutzen ist unschätzbar wertvoll. Denn in jedem menschlichen Leben – so auch in meinem – kommen hin und wieder herausfordernde, stressige Situationen oder Phasen. Dann etwas an der Hand zu haben, um besser damit umgehen zu können, das ist wirklich großartig.

Weiterbildung Nervensystem und Stressregulation

Langsam aber sicher verankert sich das viele Wissen über das Nervensystem aus meiner Weiterbildung (SOS-Training zur emotionalen ersten Hilfe und Stressregulation) nicht nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Alltag. Unzählige Stunden Fachliteratur, live Online-Kurse, Online- und Präsenztreffen mit meiner Übungsgruppe wirken. Ich laufe mit der Nervensystems-Brille auf der Nase durch die Welt und

  • nehme in vielen Situationen wahr, in welchem Zustand des Nervensystems sich ein Mensch gerade befindet.
    Beispiel: Ein Junge verweigert die Teilnahme an einem für ihn neuen Spiel. Sein Alarmsystem ruft gewissermaßen „Vorsicht – das könnte schiefgehen.“ und reagiert mit Flucht. Immerhin bleibt er bei uns und beobachtet. Das ist schon mal ein kleiner Fortschritt.
  • kann (Erwachsenen) auf Wunsch etwas dazu erklären oder einen Tipp geben.
    Beispiel: Eine Kita-Fachkraft erzählt, dass sie schlecht schläft, weil ihr so viele Dinge durch den Kopf gehen (Nervensystem in Stressreaktion). Ich erzähle ihr von den SOS-Übungen und schicke ihr den Link zum Audioguide. Begeistert erzählt sie mir zwei Wochen später, wie es ihr hilft, besser zur Ruhe zu kommen.
  • erkenne sowohl in Fachbüchern zur Pädagogik als auch in Romanen die Nervensystemszustände, typische Reaktionen und Verhaltensweisen.
    Tipp: Anja Cantzler „Schätze finden statt Fehler suchen – Herausforderndes Verhalten verstehen in Kita, Krippe und Kindertagespflege“, Herder Vlg. 2023
  • überlege, welche einfachen Mittel ich in meinem Alltag in Kitas zum Umgang mit stressigen Situationen ich einbringen kann.
    Beispiel: Handklatschspiele mit Überkreuzbewegungen als kleiner Lückenfüller in Wartezeiten.
  • sammle und finde Spiele unterschiedlichster Art, die Elemente aus der Nervensystemsregulation beinhalten und probiere sie aus.
    Beispiel: Puste-Spiele, Kinesiologische Übungen
  • erfasse, wo Kommunikation noch nicht gelingt, weil Nervensysteme gar nicht bereit sind. Manchmal kann ich dann auch Co-regulierend unterstützen.
    Beispiel: Bei einem Brettspiel fehlt ein wichtiges Teil, sodass nicht alle Kinder wie gewünscht mitspielen können. Die Kinder schreien sich an und wollen jemand ausschließen (Nervensysteme auf Angriff). Eine kooperative Lösung ist nicht in Sicht. Ich benenne und würdige die unterschiedlichen Positionen und frage nach weiteren Ideen. Da sie weiter auf „ausschließen“ beharren, biete ich eine Improvisation des fehlenden Teils an. Damit sind alle einverstanden und können friedlich gemeinsam spielen.
  • merke, wenn mein eigenes System erstmal Regulation braucht, um andere zu begleiten.
    Beispiel: Ich werde lauter als nötig oder gebe gereizte Antworten. Zum Glück funktioniert meine Wahrnehmung dafür inzwischen meist gut.

Der letzte Punkt meint die vielen kleinen täglichen Elemente wie Meditation, Atem schöpfen und laaange ausatmen, eine Runde durch den Garten drehen oder das Radio im Auto auszuschalten, nachdem ich aus der Kita komme. Das meint jedoch auch die kleinen Auszeiten am Wochenende, die meinem Mann und mir sehr gutgetan haben.

Obstkiste mit gebastelten Blumen
Gemeinschaftsprojekt in einer Kita

Übrigens: Willst du auf dem Laufenden bleiben, welches Nervensystem-Wissen seinen Weg in neue Blogartikel oder Seminare findet (bzw. wann diese stattfinden)? Dann melde dich gleich zu meinem Newsletter „Sprachnachrichten“ an.

Was sonst noch los war im März 2024

  • Kulturwochenende in Weimar: Wir trafen uns mit Freunden und besichtigten bei schönstem Frühlingswetter den gemütlichen Park, die zauberhafte Altstadt, die prächtige Anna-Amalia-Bibliothek (siehe Titelbild und das beeindruckende Bauhaus-Museum.
  • Erste Radtouren in der Umgebung
  • Wir trafen unseren Sohn auf dem ersten MTB-Rennen der Saison in Deutschland
  • Garten-Action: Frühlingsfein – wie ich in den letzten Tagen merkte, war leider vieles für die Katz – äh, Schnecken.
  • Ausflug nach Wiesbaden: Besuch bei meinem Mann auf der Reha und Treffen mit Freunden
Graffiti auf einem Stromverteilkasten
Entdeckung in Weimar
Heike Brandl Osterradtour mit Skulpuren von zwei Lämmern
Osterradtour zu einem passenden Motiv in meiner Umgebung

Meine Blogartikel vom März 2024

Ausblick April 2024

  • Osterferien zu Hause: Wandern, chillen, bloggen, Freunde treffen
  • VHS Vortrag: Weißt du wirklich, was du sagst?
  • Wanderwochenende im Elbsandsteingebirge
  • Radtouren in Main-Spessart
  • Kursplanung SOS-Training
  • Suchmaschinen-Optimierung auf der Website
Veröffentlicht am
Kategorisiert in Rückblicke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner