Nach fünf Wochen Sommerpause fand ich allmählich in die Arbeit zurück. Manchmal hoch motiviert, manchmal war es auch etwas zäh anlaufend. Letztlich habe ich mich für eine wunderbare Weiterbildung entschieden, die ich sowohl im Bereich Heilpädagogik, als auch in Coaching, Beratung und Seminaren sinnvoll einsetzen kann. Und natürlich wird mir das Wissen auch persönlich hilfreich sein. Für den wichtigen Ausgleich sorgten zahlreiche schöne Begegnungen.
Neustart Heilpädagogik
Im Juli habe ich alle meine Kinder aus Kita (Einzelintegration) und meiner Praxis (Frühförderung, Heilpädagogische Kinder- und Jugendhilfe) verabschiedet. Sie besuchen nun andere Einrichtungen, kamen in die Schule und die Maßnahmen endeten. So gibt es wieder Plätze für neue Kinder.
In zwei Kitas habe ich bereits begonnen. Einzelintegration heißt, ich bin jeweils vier Stunden pro Woche für das Kind in der Gruppe. Je nach Förderbedarf begleite ich im Alltag, initiiere Kleingruppen und spiele auch gelegentlich individuell mit dem zu unterstützenden Kind. Zu Beginn einer Maßnahme steht jedoch immer der Beziehungsaufbau im Vordergrund.
Das eine Kind kannte mich schon vom Sehen, weil ich in einer anderen Gruppe der Kita bereits tätig war. Es war auch gleich offen, aufgeschlossen, neugierig und wunderte sich eher, dass ich nicht ausschließlich mit ihm spielen wollte. Hier beobachtete ich anfangs im Freispiel, kommentierte und moderierte Konfliktsituationen und regte Rückzug mit einer Kleingruppe an. Dabei gelingt es diesem Kind leichter, sich zu fokussieren, Konflikte friedlich zu lösen, sich selbst auf etwas einzulassen.
Im Elterngespräch ging es in der zweiten Woche um eine aktuelle herausfordernde Familiensituation, um den Entwicklungsstand des Kindes, meine Ideen zur Einzelintegration und insbesondere den Vertrauensaufbau.
Ein anderes Kind ist sehr schüchtern und distanziert und vermied erstmal den direkten Kontakt. Aufgrund einer körperlichen Behinderung braucht es jedoch oft praktische Unterstützung. Offenbar fand ich hier den richtigen Ton, sodass es mich in der dritten Woche auch schon um Begleitung beim Toilettengang bat. Ein großer Schritt für dieses Kind und ein Vertrauensbeweis für mich. Nach ein paar Fehlversuchen meinerseits fand ich ein Tischspiel, das ihm Spaß machte und wir nun seinem Freund beibringen wollen. Das Elterngespräch ist schon geplant.
Noch habe ich freie Plätze für Frühförderung und Einzelintegration, wenngleich auch schon ein paar Anfragen im Antragsverfahren sind.
Aufgaben im Hintergrund
Vorbereitung geplanter Vorträge und Seminare
Für meine im Oktober geplanten Vorträge und Seminare bei der VHS bereitete ich inhaltlich alles vor. Leider gab es trotz wertschätzender Rückmeldungen von Bekannten und auf Social Media zu wenig Anmeldungen. Das wären die Themen gewesen:
- Bedürfnisorientierte Erziehung Großeltern erklärt (Vortrag)
- Kollegiale Fallberatung für pädagogische Fachkräfte (Seminar)
Falls du Interesse für diese Themen in deiner Einrichtung hast: Ich bin bereit. Ruf mich an und wir finden einen Termin.
Networking
Coffee Speed Networking bei Laura Roschewitz und Gretel Niemeyer: Ein spannendes Format, um Solopreneurinnen aus unterschiedlichen Branchen kennenzulernen. Denn hier geht es nach einem kleinen Input direkt und mehrfach in Kleingruppen, um sich über ein Thema auszutauschen. Und beim gegenseitigen Vorstellen gibt es immer die Gelegenheit, das eigene Business vorzustellen. Übrigens: Das nächste Coffee Speed Networking wird am 30.11.23 von 13 bis 14 Uhr stattfinden.
Weiterbildung
Schon seit einem knappen Jahr befasse ich mich immer ausführlicher mit dem Thema Nervensystem und Stressregulation. Nach diversen Podcasts und den Büchern von Peter Levine und Stephen Porges bin ich nun bei Bessel van der Kolk („Das Trauma in dir“) gelandet. Alle kommen sie aus der Traumatherapie. Im öffentlichen Bewusstsein sind häufig die Traumata, die Menschen im Krieg erleben, die durch Katastrophen ausgelöst wurden oder auch nach sexuellem Missbrauch.
Womit wir als pädagogische Fachkräfte jedoch viel häufiger zu tun haben, sind entwicklungsbezogene Traumata. Alles, was unter „schädliche Erlebnisse in der frühen Kindheit“ zusammengefasst werden kann, wird im späteren Leben mehr oder weniger gravierende Auswirkungen auf das Kind haben. Hier mein Wissen zu vertiefen, das kindliche Verhalten mit der „Nervensystems-Brille“ zu betrachten, nach Möglichkeit zu verstehen und entsprechend begleiten zu können, das ist mein Anliegen. Ich habe mich daher dazu entschlossen, eine Weiterbildung als S-O-S Trainerin zu machen.
S-O-S steht für Somatisch Orientierte Sicherheit und fördert das Gefühl von Sicherheit in allen Menschen. Ein gewisses Maß an Sicherheitsgefühl ist die notwendige Basis für Lernen, Wachstum und Heilung. Grundlage für die S-O-S Mitmach-Übungen ist das von Dr. Peter Levine entwickelte Verfahren zur Traumabewältigung Somatic Experiencing®, die von Dr. Steven Porges entdeckte Polyvagal-Theorie sowie die von Gina Ross entwickelten EmotionAid Übungen.
Die S-O-S Übungen sind traumatherapeutisch erprobt und haben schon hunderte Anwender*innen weltweit – in Kindergärten, Schule oder einfach für den Alltag Zuhause. Egal ob für Kinder oder Erwachsene, die S-O-S Übungen sprechen das Nervensystem auf einer ganz basalen Ebene an und unterstützen es bei der Selbstregulation.“ (Hervorhebungen durch die Verfasserin)
Diese Übungen lasse ich nun immer wieder an passender Stelle in meine Arbeit einfließen und werde nach Abschluss der Weiterbildung auch selbst Kurse dazu geben. Erste Feedbacks von Müttern, bei denen es um Stressregulation ging, sind motivierend.
Marketing
An einer aufschlussreiche Pinterest Challenge habe ich bei Barbara Riedl von Kaleidocom und Stefanie Norden teilgenommen. Eine ziemlich intensive Themen- und Arbeitswoche war das für mich. Ich weiß jetzt, wie ich bei Pinterest noch aktueller Kundeninteressen herausfinde und dass ich wirklich immer neue Pins erstellen sollte … (Erkenntnis: Sogenannte Re-Pins auf anderen Boards sind keine gute Idee.) Ich habe mir eine umfangreiche Liste erstellt, was ich dazu in diesem Jahr noch umsetzen will. Hier gehts zu meinem Pinterest-Account.
Was sonst noch los war im September 2023
- Mutter-Tochter-Wochenende zu Hause. Geplant, um mich ins „Hunde-Sitten“ einzuführen, war es natürlich wesentlich mehr. Lange Gespräche, lange Spaziergänge, gemütlich zusammen sitzen … wunderbar.
- Ich hütete für vier Tage den Hund meiner Tochter. Es war eine ziemliche Umstellung für mich, so ein Tier im Haus zu haben. Erfreulicherweise war er ziemlich brav und hat bei klaren Ansagen auch gut auf mich gehört. Und es war schon frappierend, wie er einfach nicht auf irgendwelche „Wischi-waschi“-Ausdrucksweisen reagiert hat.
- Was ich im August vermisst habe, waren die Kontakte zu Freunden – da habe ich im September einiges nachgeholt. Das tat mir richtig gut.
- Der Garten forderte tatkräftigen Einsatz nach unserer langen Reise. Dafür gab es auch leckere Ernten, z.B. bei der Aronia auf dem Titelbild.
Meine Blogartikel vom September 2023
- Monatsrückblick August 2023 – Reisen, reisen
Mit dem Fahrrad nach Schottland. Eine Reise ohne Flug, Sommer in England, freundliche Menschen, abenteuerliche Radwege und viele Kilometer … - Beziehungsaufbau in der Heilpädagogik
Beziehungsaufbau hat in der Heilpädagogik oberste Priorität. Eine stabile Beziehung bildet die Grundlage zum Lernen und ermöglicht dadurch erst die Entwicklungsförderung. - Hauptsache zufrieden?! – Sprache als Schlüssel zum inneren Frieden
In diesem Beitrag zur Blog-Parade von Korina Dielschneider erfährst du meine Perspektive auf Zufriedenheit. Außerdem gebe ich dir 3 sprachliche Tipps für mehr Zufriedenheit.
Ausblick Oktober 2023
- Begleitung einer Jugendfreizeit mit der Kirchengemeinde
- Geburtstag
- Ausflüge mit Radverein und Kirchenvorständen
- Beginn der S-O-S Trainerinnen-Weiterbildung
- Kulturwoche in Würzburg: Impro-Theater, Lesungen und Musik. Das wird großartig.