Wieviel Zeit verbringst du an deinem Arbeitsplatz? 20, 30 oder 40 Stunden die Woche? Da lohnt es sich doch, einmal zu überlegen, wie du diese Zeit möglichst in guter Atmosphäre verbringen kannst. Sprache steckt an, ist eines meiner Mantras. Lass die anderen erstmal reden, wie sie wollen. Wenn du beginnst, mit deiner Sprache Freundlichkeit, Wohlwollen und Wertschätzung an deinem Arbeitsplatz einzupflegen, wird das nachhaltig positive Auswirkung haben. Vertrau mir! Ich gebe dir 5 kleine Tipps für bessere Atmosphäre am Arbeitsplatz – und einen Bonus-Tipp!
Sag mehr als „Hallo“!
Ich hörte in den letzten Monaten häufig, dass Menschen im Homeoffice am meisten den Smalltalk vermissten: das kurze Gespräch in der Kaffeeküche, das Grüßen auf den Fluren, den informelle Austausch im Büro nebenan. Vielleicht bist du nicht der geborene „Smalltalker“. Ich auch nicht. Es geht nicht darum, zum „Dampfplauderer“ zu werden und die Kolleg:innen mit Nebensächlichkeiten von der Arbeit abzuhalten.
Doch es geht darum, freundlich und persönlich in Kontakt zu kommen. Ein freundlicher Gruß, ein netter Kommentar, eine ehrlich gemeinte Frage und schon bist du im Gespräch – wenn Zeit dafür ist. Beginne bei den Menschen, bei denen es dir leicht fällt. Und mit jedem Erfolgserlebnis wirst du dich auch an die anderen heranwagen. Und dabei vielleicht merken: „Ach, die ist ja auch ganz sympathisch.“
Nutze den „Kitt“, der Beziehungen zusammenhält!
„Ich wünsche dir einen guten Morgen.“ das wirkt definitiv freundlicher als „Hallo“. Woran liegt das? Okay, es ist etwas länger und so verweilen wir länger beieinander. Es beinhaltet einen guten Wunsch. Auch das ist positiv. Doch den wesentlichen Unterschied machen die persönlichen Fürwörter – ich und dir. Du drückst damit deine Wertschätzung aus. Personalpronomen nehmen die Menschen in den Blick, schaffen Bindung und Beziehung. Du kannst sie in vielen Situationen im Tageslauf nutzen:
Schau mir in die Augen!
Blickkontakt – wenn zwei Menschen sich in die Augen schauen, entsteht eine Verbindung. Nimm dir einen Moment Zeit, um beim Grüßen oder auch im kurzen Vorbeigehen ohne Gespräch, einen Augenblick des Kontakts herzustellen. Diese Aufmerksamkeit, die du schenkst, wirst du vielfach zurück bekommen.
Für ein Gespräch ist es ganz wesentlich: Damit deine Gesprächspartnerin mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei dir sein kann, braucht sie oftmals einen Moment, bis sie aus ihrer Aufgabe heraus und zu dir findet. In dem Augenblick, in dem ihr euch anschaut, ist der Kontakt hergestellt und die Aufmerksamkeit da.
Danke für das Kompliment!
Das ist eigentlich ein Doppel-Tipp. Hast du heute schon ein Kompliment gemacht? Und hast du auch schon eines bekommen?
Ich empfehle dir, ehrliche und präzise Komplimente zu machen. Wenn dir der Pulli der Kollegin nicht gefällt, brauchst du ihn auch nicht zu kommentieren. Mit präzise meine ich, nicht einfach nur „Wow, toller Pulli!“ sondern z.B. „Wow, den Pullover sehe ich heute das erste Mal bei dir. Die Farbe steht dir gut!“ Natürlich können sich Komplimente nicht nur auf Kleidung, Frisur oder andere Äußerlichkeiten beziehen, sondern auch auf Kompetenzen. Sage deiner Kollegin, wenn du von ihrer Präsentation beeindruckt warst, wenn sie den Elternbrief gut formuliert hat, wenn sie eine schwierige Situation souverän gemeistert hat.
Komplimente annehmen ist auch eine Kunst. Wie hältst du es damit? Sagst du z.B. beim Kompliment für den Pullover „Ach, der war ganz billig.“ oder bei den Kompetenzen „Ach, das war nur Zufall/nichts Besonderes …“ ? Damit wertest du das Kompliment und die Person, die es dir gegeben hat, ab. Ich hätte keine Lust mehr, dir bei nächster Gelegenheit etwas ähnlich Freundliches zu sagen. Und du wertest auch dich ab. Wenn jemand anderes deine Leistung oder Kompetenz hervorhebt, dann ist sie auch des Hervorhebens wert – oder auch: außergewöhnlich, hervorragend. Lass es einfach auf dich wirken! Nimm das Kompliment an: „Ich danke dir!“
Catch them beeing good!
„Erwische sie (z.B. Schüler:innen, Sportler:innen, Mitarbeiter:innen) beim gut sein!“ Der Spruch klingt nur auf Englisch schön. Er wird in der Pädagogik und Trainingslehre verwendet. In der Pädagogik geht es darum, bei Kindern, die dich herausfordern, das zu entdecken, was gut gelingt, wo sie kooperieren und dies zu benennen. In der Trainingslehre ist es ebenso: Der Coach fokussiert die Sportler auf das, was funktioniert hat, auf die Teilschritte, die erfolgreich waren usw.
Gelingt dir schon der Transfer in deine Arbeitswelt? Vielfach jammern die Menschen über das, was mal wieder schief lief, über die endlose Besprechung, über das Dauerklingeln des Telefons oder selbst das miese Wetter am Wochenende. Lenke alternativ deinen Blick – und damit den der anderen – auf das, was bei euch gut läuft: auf die vollen Auftragsbücher, auf den hilfsbereiten Praktikanten, auf das freundliche Dankeschön einer Kundin oder dass du den Regen von der Couch aus mit dem neuesten Schmöker genossen hast. Anstatt „Finde den Fehler“ also „Finde das Gute im Menschen oder der Situation“. Ich bin sicher, in jedem deiner Mitarbeiter:innen oder Kolleg:innen wirst du einen Punkt dazu finden.
Bonus-Tipp: Lass das Lästern hinter dir!
Nervt es dich auch so, wenn Kolleg:innen untereinander lästern? Lästern ist eine ganz spezielle Form der abwertenden Kommunikation. Ich erkläre dir, was Lästern ist, warum Menschen so gern lästern und wie es wirkt. Und ich gebe dir 5 Tipps, wie du souverän mit Lästern am Arbeitsplatz umgehen kannst.
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Mit diesen Tipps wird die Atmosphäre an deinem Arbeitsplatz bestimmt besser. Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren und gutes Gelingen.