Der Weg ist das Ziel. Mit dem Fahrrad von zu Hause 1600 km bis nach Andorra. Alle, denen ich unsere Urlaubspläne für dieses Jahr erzählt habe, reagierten fassungslos bis ungläubig. Na ja, nicht alle. Nur diejenigen, die nicht wussten, dass wir 2018 schon mit dem Rad ans Nordkap gefahren waren oder 2023 nach Schottland. Hier zeige ich dir ein paar Einblicke in mein Reisetagebuch.
Dieser Artikel entstand als Beitrag zur Blogparade von Eva Helms. „Wir verlängern den Urlaub: Zeige dein Urlaubs – oder Reisetagebuch!“
Warum wir mit dem Rad nach Andorra fuhren
Unser Sohn Maximilian ist Mountainbike-Profi. Mit seinen 27 Jahren startet er dieses Jahr zum 11. Mal in Folge bei der MTB Weltmeisterschaft. So ergab es sich in den letzten Jahren, dass unser Sommerurlaubsziel fast jedes Jahr die Weltmeisterschaften waren. Ist doch klar – das ließen wir uns als stolze Eltern nicht entgehen.
So kamen wir schon nach Norwegen, Australien, Kanada, Tschechien … und in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 2015 nach Andorra.
2015 waren wir noch geflogen und hatten einen Familienurlaub mit unserer Tochter in Barcelona und an der Costa Brava damit verknüpft. 2018 hatten wir im Rahmen einer dreimonatigen Auszeit jedoch das Reisen mit dem Rad für uns entdeckt.
Das Reisen mit dem Rad ist ganz anders als mit dem Auto oder gar Flugzeug in ein anderes Land zu kommen. Der Urlaub beginnt bereits beim Losfahren und nicht erst beim Ankommen. Es ist ein wesentlich bewussteres wahrnehmen von Veränderungen auf der Strecke: Vegetation, Infrastruktur, Baustile, Wetter (Wind!) und natürlich Gelände.
2023 war es uns gelungen, die Reise nach Schottland ausschließlich mit Rad, Zug, Flixbus und Fähre zu unternehmen. Für Andorra fanden wir keine Möglichkeit, mit Bus oder Zug und Rädern in akzeptabler Zeit zurückzufahren.
Eine Lösung ergab sich jedoch: Der Teamchef unseres Sohnes konnte uns und die Räder mit dem Transporter nach Freiburg nehmen.
Mein Reisetagebuch ist auf Polarsteps
Im Frühsommer 2023 hatten wir über warmshowers eine Frau zu Gast, die ihre Reise mit Polarsteps dokumentierte. Das ist eine App, die das Reisetagebuch neu erfunden hat. Grafische Darstellung der Reiseroute, Bilder einfügen, Text ergänzen.
Ich finde, das macht mir die Dokumentation sehr leicht. Man kann natürlich auch nachträglich noch etwas ergänzen oder verändern, ob Text oder Bild, oder auch nach einigen Tagen mehrere „Steps“ einfügen.
Einen Account kann man privat teilen und so Familie und Freunden die Möglichkeit geben, die Reise zu verfolgen und auch zu kommentieren.
Die App an sich ist kostenlos und bietet dafür an, die Reise am Ende als gedrucktes Travelbook zu gestalten. Das kostet dann natürlich etwas. Ich habe diese Option noch nicht genutzt, da ich jeweils ein Fotobuch vom ganzen Jahr erstelle.
Es gibt noch einige weitere Funktionen, wie Reiseplanung oder Inspirationen von „öffentlich“ Reisenden lesen.
Um meine Reise nachzulesen, brauchst du einen eigenen Account. Dann musst du bei mir anfragen, ob ich meine Reise mit dir teilen will.
Schau dir einfach im App-Store alles an. Ich teile hier mal ein paar Screenshots.
Na, konnte ich dich neugierig machen?
Chapeau, liebe Heike! Was für eine herausfordernde Reise. Ich danke Dir für Deinen Beitrag und den Tipp mit der APP. Das ist auch eine gute Möglichkeit, Tagebuch zu führen -und noch dazu ohne zusätzliches Gepäck, was bei so einer Tour ganz sicher eine Rolle spielt. Dann wünsche ich weiterhin genügend Luft im Reifen und schöne Ziele beim Radeln. Viele liebe Grüße! Eva
Liebe Eva,
herzlichen Dank. Du hast recht, ein zusätzliches Tagebuch oder Buntstifte – das kommt bei einer Radreise nicht ins Gepäck. Mal sehen, wohin der Wind uns treibt in den nächsten Jahren … Jetzt freuen wir uns erstmal über das zu Hause sein, ein dunkles Brot und das eigene Bett.
Liebe Grüße, Heike
Liebe Heike,
toll, dass ihr so fit seid und das gemeinsam machen könnt. Die App kannte ich noch nicht und werde sie auch einmal ausprobieren. Seit einigen Jahren haben mein Mann und ich das Weitwandern und auch Radreisen für uns entdeckt. Nicht so sportlich wie ihr, aber „der Weg ist das Ziel“. Ich finds toll, dass wir auch in der zweiten Lebenshälfte noch so viele spannende Ziele vor uns haben.
Liebe Korina,
ja, es ist ein Segen, dass wir beide fit sind und wir sind dankbar dafür. Denn im Februar sah das noch ganz anders aus bei meinem Mann. Macht, was ihr könnt jetzt und schiebt nichts auf später. Das ist ein wichtiger Grundsatz in unserem Alter. Liebe Grüße, Heike